Der Fußball ist weltweit die Sportart Nummer eins. In einigen Ländern, vor allem in Südamerika oder in Spanien, ist dieser Ballsport fast eine eigene Religion. Doch auch hierzulande ist der Fußball die mit sehr großem Abstand beliebteste Sportart überhaupt. Egal, wohin man blickt: Der Fußball ist allgegenwärtig und begleitet die Menschen auf Schritt und Tritt. Seit 2014 darf sich Deutschland zudem auch wieder „Fußball-Weltmeister“ nennen. Über allem thront natürlich mit der 1. Bundesliga eine der wohl stärksten Ligen der Welt, deren Attraktivität ebenfalls von Jahr zu Jahr steigt. Doch es ist nicht nur die Beletage des deutschen Fußballs, die die Menschen interessiert.
Was den Fußball so faszinierend macht
Dass der Fußball im Allgemeinen so beliebt ist, kommt natürlich nicht von ungefähr. Denn anders als bei anderen Sportarten, benötigt man nicht unbedingt viel Equipment, um Fußball spielen zu können. Wer kennt nicht die guten alten Zeiten, in denen zum Beispiel auf dem Pausenhof der Schule zwei Teams, eine Cola-Dose und zwei Rucksäcke ausreichten, um eine packende Partie Fußball spielen zu können? Auch sonst besticht der Fußball durch seine Einfachheit. „Das Runde muss ins Eckige“, lautet der Leitspruch in Bezug auf den Fußball. Es gibt allerdings ein Punkt, bei dem sich die Gemüter immer wieder erhitzen: das Abseits! Gleiche Höhe oder nicht? War der Angreifer vielleicht doch einen Schritt vor? Wenn ja, warum die Schiedsrichter das nicht gesehen? „Das sehe ich doch von hier aus, dass der im Abseits stand“, finden viele Fans im Stadion oder am TV. Allerdings müssen diese nicht selten nach dem Studium der Zeitlupe einsehen, dass der Schiedsrichter mit seiner ursprünglichen Entscheidung doch vollkommen richtig lag. Die Diskussionen im Büro, der Schule oder beim Brötchenholen am Montag – auch das ist Fußball.
Die 1. Fußball-Bundesliga
Die 1. Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball. Aus der Taufe gehoben wurde sie am 28. Juni 1962 in Dortmund, erstmals an den Start ging sie dann zur Saison 1963/1964. In der Zeit davor (Saison 1902/1903 bis 1962/1963) wurde der Deutsche Meister jeweils in einer Endrunde ermittelt. Aktuell gehen insgesamt 18 Clubs in der 1. Bundesliga auf Tore- und Punktejagd. Pro Sieg gibt es drei Zähler. Die Drei-Punkte-Regel wurde zur Saison 1995/1996 eingeführt, zuvor gab es für einen Sieg zwei Punkte. Für ein Remis gibt es weiterhin einen Punkt.
Eine Saison besteht aus 34 Spieltagen, gegen jeden Verein gibt es je ein Hin- und ein Rückspiel. Der Verein, der am Ende der Saison die meisten Punkte auf seinem Konto hat, darf sich Deutscher Meister nennen. Bei Punktegleichheit entscheidet das Torverhältnis. Sollte auch dies identisch sein, dann entscheidet die Anzahl der geschossenen Tore über die Platzierung. Theoretisch kann es sogar zu einem Entscheidungsspiel kommen, allerdings war dies in der Bundesliga bislang noch nie der Fall. Die Mannschaften auf den Plätzen 17 und 18 steigen direkt ab. Wer auf Rang 16 landet, hat die Möglichkeit, in zwei Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der zweiten Liga die Klasse zu halten.
Die allererste Meisterschaft in der Bundesliga sicherte sich der 1. FC Köln, unangefochtener Rekordmeister ist der FC Bayern München mit derzeit 24 Meistertiteln – eine Marke die wohl noch sehr lange Bestand haben wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass der FC Bayern ewig den Platz an der Sonne innehaben wird, ist ebenfalls nicht ganz so unwahrscheinlich.
Tore, Titel und Dramatik
Die Bundesliga hat seit ihres Bestehens schon für so manches Highlight gesorgt. Zum Beispiel wäre da der Titelkampf aus der Saison 1999/2000. Damals duellierten sich der FC Bayern München und Bayer Leverkusen. Den Rheinländern hätte am letzten Spieltag ein einziger Zähler gegen die Spvgg. Unterhaching gereicht, um erstmals die Deutsche Meisterschaft zu erringen. Doch ausgerechnet ein Eigentor vom späteren Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack sollte die 0:2-Niederlage einleiten, die den Bayern am Ende doch noch den Meistertitel bescheren sollte.
Noch dramatischer wurde es allerdings ein Jahr später. Die Bayern waren hierbei wieder einer der Protagonisten. Diesmal schickte sich der FC Schalke 04 nach einer grandiosen Saison an, den Bayern die Schale wegzuschnappen. Doch vor dem letzten Spieltag der Saison 2000/2001 schienen die Münchener schon wie der sichere Sieger auszusehen. Sie lagen in der Tabelle vor den Schalkern und benötigten beim Hamburger SV einen Punkt, um den Titel perfekt zu machen. Die Schalker empfingen Unterhaching und konnten nach anfänglichen Problemen die Partie doch noch für sich entscheiden. Allerdings war der Sieg nutzlos, solange die Bayern beim HSV ein torloses Remis halten würden. Dann geschah das Unfassbare: Sergej Barbarez bracht den HSV in der letzten Spielminute per Kopf mit 1:0 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt war Schalke 04 erstmals seit 1958 Deutscher Meister. Doch ein strittiger indirekter Freistoß nach einem vermeintlichen Rückpass sollte für Fußballgeschichte sorgen. Patrik Andersson hämmerte die Kugel nach mehr als vier Minuten Nachspielzeit in die Maschen – 1:1! Die Bayern haben es wieder einmal geschafft und sicherten sich den Meistertitel. Für die Schalker jedoch blieb nur der Titel „Meister der Herzen“. Bis heute hat Schalke keinen Meistertitel gewinnen können.
Stichwort Schalke: Dieser Club hatte in der jüngeren Bundesliga-Geschichte schon öfter einmal die Hand an der Schale. Bitter aus Schalker Sicht auch das Titelrennen 2007. Als Tabellenführer fuhren sie am vorletzten Spieltag der Saison nach Dortmund. Doch ausgerechnet der Revierrivale sorgte mit einem 2:0-Sieg dafür, dass der VfB Stuttgart vorbeizog und am letzten Spieltag nichts mehr anbrennen ließ. Einmal mehr wurde die Meisterschaft verpasst.
Die 2. Bundesliga
Die 2. Bundesliga wird auch als eines der stärksten Unterhäuser bezeichnet. Vor der Saison ist es oftmals sehr schwer, einen klaren Favoriten für den Aufstieg auszumachen. Mindestens eine Handvoll Teams gehört Jahr für Jahr zum engeren Favoritenkreis, vor allem die Absteiger aus der 1. Bundesliga. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Für so manchen Absteiger aus der 1. Bundesliga war die Zweitklassigkeit nur eine Durchgangsstation für den Weg in noch niedrigere Ligen. Ein Beispiel dafür ist Energie Cottbus, das einst in der Relegation gegen Nürnberg abstieg und mittlerweile sein Dasein in der 3. Liga fristet.
Auch in der zweiten Liga gibt es 18 Teams. Der Modus in Bezug auf Punkte und Torverhältnis verhält sich analog zu dem der 1. Liga. Allerdings gibt es aus dieser Liga nicht nur zwei direkte Absteiger, sondern auch zwei direkte Aufsteiger. Meister sowie Vizemeister der 2. Liga steigen direkt auf, der Drittplatzierte hat die Möglichkeit, den Traum vom Aufstieg in zwei Relegationsspielen gegen den 16. der 1. Liga zu verwirklichen. Analog dazu bekommt der 16. der 2. Liga ebenfalls in zwei Relegationsspielen gegen einen Drittligisten die Chance, die Klasse zu halten.
Man mag es kaum glauben, aber auch Vereine wie der FC Bayern München, Borussia Dortmund oder aber Schalke 04 – allesamt bereits seit Jahren etablierte Erstligisten, waren einmal in der 2. Bundesliga aktiv. In der zweiten Liga trifft man auch immer mal wieder die so genannten Fahrstuhl-Mannschaften. Hierzu zählen zum Beispiel der 1. FC Köln, der VfL Bochum oder aber auch der 1. FC Kaiserslautern. Aktuell scheint sich Köln vorerst allerdings in der höchsten Spielklasse etabliert zu haben.
Auch in der 2. Bundesliga gab es dramatische Saisonfinals. Unvergessen der Aufstiegskampf 2003 mit Beteiligung von Mainz 05 und dem Lokalrivalen Eintracht Frankfurt. erst in der Nachspielzeit zerplatzten die Aufstiegsträume der Mainzer. Aufgestiegen waren dann letztlich Freiburg, Köln und ausgerechnet Frankfurt. Den Frankfurtern gelangen gegen Reutlingen in den letzten zehn Minuten noch sage und schreibe drei Tore. Der Sieg der Mainzer in Braunschweig war danach nicht mehr als statistisches Beiwerk. Auch die Spvgg. Greuther Fürth scheiterte mehrmals knapp, schaffte aber später – ebenso wie die Mainzer – doch noch den Aufstieg. Die Fürther stiegen allerdings gleich im darauffolgenden Jahr wieder ab und waren auch in der Saison 2013/2014 eine der tragischen Figuren. Denn in der Relegation gegen den Hamburger SV verpassten sie nur hauchdünn den Wiederaufstieg.
Die 3. Liga und unterklassige Ligen
Alleine schon durch die Namensgebung dürfte auffallen, dass sich die 3. Liga von den beiden höchsten deutschen Spielklassen unterscheidet. Denn die 3. Liga wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) organisiert, während die ersten beiden Ligen unter dem Dach der DFL (Deutsche Fußball-Liga) stattfinden. Nur weil es sich um Spielklassen handelt, die nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit stehen, heißt das nicht, dass hier schlechter Sport geboten wird. Im Gegenteil. In der 3. Liga zum Beispiel tummeln sich viele Talente, die nicht selten zu einem späteren Zeitpunkt von den größeren Vereinen unter Vertrag genommen werden. Auch sind in den unteren Ligen auch sehr viele Teams unterwegs, die sehr viel Tradition mitbringen. Zum Beispiel spielen dort Vereine wie Rot-Weiss Essen, Holstein Kiel, Dynamo Dresden oder der VfL Osnabrück. Das Gleiche gilt zum Beispiel für die Regionalliga oder sogar die 5. Liga. Dort tauchen dann Namen wie etwa Hessen Kassel auf – nicht nur für Fußball-Kenner ein Begriff.
Die Relegation
Seit einigen Jahren sind sowohl die beiden ersten Ligen als auch die dritte Liga wieder um eine Attraktion reicher: die Relegation. Hier bietet sich zum Beispiel dem Drittletzten der 1. Und 2. Liga die Chance, in zwei Relegationsspielen gegen den Drittplatzierten der der niedrigere Liga die Klasse zu halten. Es gibt hier je ein Hin- und Rückspiel, am Ende entscheidet das Torverhältnis. Sollte dies ausgeglichen sein, dann gewinnt das Team, das die meisten Auswärtstore erzielt hat. In Bezug auf den Aufstieg waren vor allem die letzten beiden Jahre besonders dramatisch. Hauptdarsteller war gleich zweimal der Hamburger Sportverein. Zunächst hielt der „Bundesliga-Dino“ gegen die Spvgg. Greuther Fürth die Klasse, im Jahr darauf gegen den Karlsruher SC. Dem HSV gelang dabei das unglaubliche Kunststück, keines der insgesamt vier Spiele nach 90 Minuten gewonnen zu haben. Lediglich in der Saison 2014/2015 siegte der HSV nach Verlängerung mit 2:1 beim Karlsruher SC.
Insgesamt spricht die Relegationsstatistik klar für die Bundesligisten. Seit Wiedereinführung der Relegation zur Saison2008/2009 setzten sich die Bundesligisten fünf Mal durch. Lediglich Nürnberg (gegen Cottbus) und Düsseldorf (gegen Hertha BSC Berlin) setzten sich als Zweitligisten durch. Die Relegation zwischen Düsseldorf und Berlin schlug dabei besonders hohe Wellen. Der Grund: Das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden. Zunächst zündeten die Berliner Fans in der Düsseldorfer Esprit-Arena Pyrotechnik. Doch zu einem echten Skandal kam es erst, als die Fortuna-Fans kurz vor dem Abpfiff auf das Spielfeld stürmten, um den vermeintlichen Aufstieg zu feiern. Doch Schiedsrichter Wolfgang Stark hatte die Partie noch gar nicht abgepfiffen. Nach langen Diskussionen wurde die Partie fortgesetzt. Düsseldorf hielt das 2:2, die Fortuna stieg auf. Auch ein späterer Protest der Hertha wurde abgewiesen.
In der Relegation zur zweiten Liga kam es 2014 im Duell zwischen Darmstadt 98 und Arminia Bielefeld ebenfalls zu einem dramatischen Ende. Nachdem die Arminia bei den „Lilien“ mit 3:1 siegte, schien der Klassenerhalt nur noch Formsache. Doch Darmstadt schockte die Ostwestfalen mit einem 4:2 auf der Bielefelder Alm. Nach Toren stand es 5:5, doch Darmstadt erzielte vier Auswärtstreffer, Bielefeld nur drei. Somit stieg die Arminia ab, Darmstadt auf. Und nur ein Jahr später gelang den Darmstädtern mit dem direkten Durchmarsch in die 1. Bundesliga das nächste Husarenstück.
Fazit: Der Fußball ist und bleibt die Nummer eins
Egal, um welche Liga es geht: Der Fußball ist von der Spitzenposition nicht zu verdrängen. Ähnlich sieht es hier beim Rekordmeister, dem FC Bayern München, aus. Mit bislang 24 Titeln ziehen die Münchener einsam ihre Kreise an der Spitze. Doch auch in der 2. Liga wird guter Sport geboten. Sie wird nicht selten als die beste 2. Liga der Welt bezeichnet. Die Liga zeichnet vor allem dadurch aus, dass es vor jeder Saison eine Vielzahl von Teams gibt, die als potenzielle Aufsteiger infrage kommen. Auch die Ligen darunter können mit gutem Sport aufwarten. Selbst in der 3. Liga, der Regionalliga oder der 5. Liga tummeln sich viele Traditionsteams, die in früheren Jahren bereits höherklassig vertreten waren. In den ersten drei Ligen bietet auch die Relegation immer wieder Spannung, Dramatik und Nervenkitzel.